Die Stadt Arbon erlangte in einem Kooperationsprojekt mit den Primarschulgemeinden Arbon, Frasnacht und Stachen sowie der Sekundarschulgemeinde Arbon 2016 das UNICEF-Label "Kinderfreundliche Gemeinde". Zur Rezertifizierung wurde 2019/2020 eine umfangreiche Evaluation unter Einbezug von Kindern, Jugendlichen und deren Bezugspersonen durchgeführt.

Die Evaluation zeigt, dass Kinder und Jugendliche ein Bedürfnis nach Treffpunkten haben. Im Gegensatz zu den befragten Erwachsenen, welche mehrheitlich einen klassischen Jugendtreff bevorzugen, sind die Wünsche und Anliegen der Zielgruppe weniger eindeutig. Überdachte Sitzgelegenheiten im Freien, Aufenthaltsmöglichkeiten an zentraler Lage, selbstverwaltete Party- bzw. Jugendräume und zahlreiche weitere Bedürfnisse wurden in diesem Zusammenhang genannt.

Diese Erkenntnisse und die Tatsache, dass der klassische Jugendtreff in Arbon auch aufgrund sehr geringer Nachfrage 2016 geschlossen wurde, machen deutlich, dass Treffpunkte für Kinder und Jugendliche nicht "top-down" erarbeitet werden können. So sieht der auf der Grundlage des Evaluationsberichts erarbeitete Aktionsplan 2020 bis 2024 einen "Mitwirkungsprozess Treffpunkte" (Massnahme 1.1) vor.

Der "Stadtworkshop junges Arbon" ist ein partizipativer Prozess, welcher sich an den Anliegen und Ideen der jungen Arbonerinnen und Arboner orientiert und diese in die Erarbeitung möglicher Umsetzungsideen involviert. Für die Umsetzung verhältnismässig günstiger Sofortmassnahmen – bspw. für Freizeitinfrastrukturen – wird zudem die Massnahme 1.2 "Partizipatives Budget" aus dem Aktionsplan 2020 bis 2024 in das Projekt integriert.